Im Rahmen einer vom Jugendrotkreuz initiierten Kampagne wird das Gymnasium Marianum erneut als „Humanitäre Schule“ zertifiziert.

Im Leitbild unserer Schule steht das Ziel, „dass unsere Schülerinnen und Schüler Grundlagen erwerben, die ihnen Selbstverwirklichung in sozialer Verantwortung ermöglichen.“ Dieses Anliegen spiegelt sich auch in unserem Engagement wider, regelmäßig an der vom Jugendrotkreuz initiierten Kampagne „Humanitäre Schule“ teilzunehmen.

Gerade in einer Welt, die von Konflikten und gesellschaftlichen Spannungen geprägt ist, möchten wir unseren Schülerinnen und Schülern helfen, humanitäre Werte wie Solidarität, Frieden und Empathie nicht nur in der Theorie zu erlernen, sondern auch in der Praxis anzuwenden. Die Kampagne bietet uns dabei die Möglichkeit, das Bewusstsein für die Menschlichkeit zu stärken und unseren Beitrag zu einer verantwortungsbewussten und gerechten Gesellschaft zu leisten.

Der erste Baustein der Kampagne bestand in der Durchführung des politischen Planspiels h.e.l.p. an unserer Schule. Aufgrund der begeisterten Berichte der letztjährigen Scouts Debora Kühnert und Veronica Iltner über das Spiel waren die Schülerinnen und Schüler des Q1-Philosophiekurses schnell der Überzeugung, dass sie dieses Jahr als Kurs daran teilnehmen wollen. Um dies zu ermöglichen, wurden dieses Jahr die beiden Schülerinnen Amelie Waldeyer und Raluca Naumcef im Rahmen eines Wochenendseminars zu humanitären Scouts ausgebildet, sodass sie das Planspiel eigenständig organisieren und gemeinsam mit den anderen Schülerinnen und Schülern durchführen konnten. Neben dem Philosophiekurs von Herrn Wäschenbach beteiligten sich auch interessierte Schülerinnen und Schüler aus dem Religionskurs von Frau Prante an dem Spiel.

Das Planspiel „Humanitäres Entwicklungs- und Lernprojekt“ („Humanitäres Entwicklungs- und Lernprojekt“) stellte eine internationale Konfliktsituation dar, in der das Völkerrecht verletzt wurde. Die Schülerinnen und Schüler hatten die Aufgabe, sich in die Rolle der Länder und Institutionen zu versetzen, die mit dem Konflikt zu tun hatten, und eine Lösung für den Konflikt zu finden. Durch das Planspiel konnten die Schülerinnen und Schüler ein Verständnis dafür entwickeln, wie wichtig Humanität in einem internationalen Umfeld ist.

Neben dem Baustein des Planspiels umfasst die Kampagne auch die Planung und Realisierung eines von Schülerinnen und Schülern selbst ausgewählten humanitären Projekts. Dabei zeigten die Schülerinnen und Schüler des PP-Kurses des 10. Jahrgangs besonderes Engagement. Zu Beginn bekamen sie Unterstützung von Katja Walther, der Projektleiterin der youngcaritas Warburg, die den Schülerinnen und Schülern bei einem Besuch am Marianum für die erste Ideensammlung helfend zur Seite stand, gleichzeitig aber darauf achtete, dass die Ideen von den Schülern selbst stammten.

Nach einer intensiven Planungsphase, die mehrere Umplanungen erforderte, wurden schließlich drei gemeinnützige Aktionen erfolgreich umgesetzt. Dazu zählten ein Mal-, Bastel- und Spielenachmittag mit geflüchteten Kindern in der Begegnungsstätte „Zweite Heimat“, der Bau von Vogelhäusern gemeinsam mit Kindern mit Behinderung an der Von-Galen-Schule Brake sowie ein Müllsammelprojekt in Warburg. Diese Projekte gaben unseren

Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, Humanität aktiv in ihrer eigenen Gesellschaft zu verwirklichen und vor Ort erlebbar zu machen.

Das Gymnasium Marianum freut sich sehr, dank des großen Engagements seiner Schülerinnen und Schüler erneut als humanitäre Schule ausgezeichnet worden zu sein.

Sven Wäschenbach