Im Rahmen der Unterrichtsreihe „Internationale Konflikte“ behandelten wir die Theorien der gewaltfreien Konfliktlösungen. In diesem Zusammenhang wurden Friedensprojekte unter anderem in Afghanistan vorgestellt. Hierbei kam in unserem Kurs die Frage nach dem Einfluss des zwei Jahrzehnte langen Einsatzes der Bundeswehr auf, weshalb sich Oberst Andreas Schmand, Vater eines Schülers aus dem Kurs, freundlicherweise dazu bereiterklärte, uns über seine Zeit dort zu berichten und um uns generell einen Überblick über die Sicherheitspolitik der Bundeswehr zu geben.

Herr Schmand kam durch den Wehrdienst zur Bundeswehr und entschied sich schlussendlich auf Grund der Vielseitigkeit des Berufs, dort zu bleiben.

Zu Beginn hat Herr Schmand verschiedene Aspekte der Sicherheitspolitik erläutert, wie zum Beispiel das Weißbuch (oberstes sicherheits- und verteidigungspolitisches Grundlagendokument der Bundesregierung), an dessen Entstehung er mitgewirkt hat. In diesem Dokument sind bestimmte Abschnitte festgehalten, die als Leitfaden für zukünftiges Vorgehen dienen, beispielsweise ein Abschnitt über den Umgang mit zwischenstaatlichen Konflikten. Auch stellte er in einem kurzen Vortrag die jüngste Vergangenheit und die aktuellen Herausforderungen der Bundeswehr vor.

Herr Schmand zeigte am Beispiel des aktuellen Krieges zwischen der Ukraine und Russland die Funktionsweise der hybriden Kriegsführung auf. Auch berichtete er uns von persönlichen Beziehungen mit einem russischen und chinesischen General, welche sich durch den Konflikt verändert haben und dass es das Ziel der Bundeswehr sei, die ebenfalls demokratischen Länder zu verteidigen und zu unterstützen. Er mahnte zudem vor dem kritischen Umgang mit Medien und der Überprüfung von Informationen diesbezüglich an.

In einer offenen Runde konnte unser Kurs schließlich auch Fragen an Herrn Schmand stellen, die wir in der Unterrichtsstunde zuvor vorbereitet hatten. Einige handelten von den zahlreichen Auslandseinsätzen wie zum Beispiel in Afghanistan, in denen er von schrecklichen Ereignissen und Mitteln der Taliban erzählte. Hierbei hob er aber auch die positiven Erlebnisse wie persönliche neu geknüpfte Freundschaften hervor.

In seinen persönlichen Berichten über seine Erfahrungen in den verschiedenen Ländern als Beauftragter der Bundeswehr veranschaulichte Herr Schmand unter anderem die Perspektive der Zivilisten, indem er unter anderem die Auswirkungen der Politik auf die Menschen, bspw. die Frauenrechte in Afghanistan, beschrieb.

Uns ist sehr deutlich geworden, wie prägend diese Geschehnisse sind und wie bedeutsam der Einsatz der Bundeswehr dort ist. Herr Schmand betonte, die Bedeutung der Stabilisierung durch das Militär, sie ermögliche Bildungsangebote, welche ein bedeutender Aspekt in der Prävention von Kriegen darstellen. Aufklärung und Bildung der Bevölkerung bilden die Grundlage für Kritikfähigkeit, Pluralität, Toleranz und Meinungsfreiheit.

Der Besuch von Herrn Schmand hat uns einen informativen, emotionalen aber auch erschreckenden Einblick in den Einsatz der Bundeswehr wie auch neue, hilfreiche und sehr interessante Sichtweisen gewährt.

Wir möchten uns bei Herrn Schmand für seine Zeit und seine Ausführungen bedanken!

Es war sehr interessant, Herrn Schmand zuzuhören und zu erfahren, wie es ist, persönlich mit dem Krieg konfrontiert zu werden, sodass man manchmal über seine Grenzen hinaus gehen muss.

Teuta Sokoli & Matilda Vößing