Bundestagswahl 2021: Die SPD gewinnt mit 25,7% der Stimmen, die CDU liegt dahinter mit 18,9% der Stimmen, die Linke schafft es gar nicht in den Bundestag….
Doch wofür Parteien, wenn sie von Jugendlichen gebildet werden, die noch gar nicht wahlberechtigt sind? Was sind ihre Interessen? Wie aufwendig ist der Wahlkampf? – All diese Fragen und noch andere wurden in den letzten zwei Wochen von der 9a und der 9c im Politikunterricht von Herrn Schöndorf beantwortet.
Zu Beginn wurden in der 9c fünf Gruppen mit der Aufgabe eine Partei zu gründen eingeteilt, um die eigenen Interessen zu vertreten. In der Vorbereitungsphase wurde diskutiert, geschrieben und eigene Wahlkampfutensilien hergestellt. Es wurden Fotos für Wahlplakate gemacht, Gummibärchentüten mit den eigenen Logos und Slogans beklebt, Buttons gemacht, Kugelschreiber beklebt, Flyer beschrieben, Wahlplakate erstellt und ausgedruckt etc.
Der Wahlkampf war etwas kürzer wie in der richtigen Politik, dennoch wurden trotzdem Wahlreden geschrieben und die verschiedenen Rollen innerhalb der Partei verteilt, wie zum Beispiel die/der Vorsitzende, die/der Pressesprecher/in, Jugendsprecher/in und andere. Die Parteien haben ihr Wahlprogramm in Power-Point-Präsentationen aufgeschrieben, um sie bei der anstehenden Wahl vorzustellen. Die fertigen Parteien der 9c hießen: GDJ-Gemeinschaft der Jugendlichen, SGP-Soziale-Gerechtigkeits-Partei, LGP-Liberale-Gerechtigkeits-Partei, DSZ- Die sichere Zukunft, SJP-Soziale-Jugend-Partei.
Aus der 9a gab es die folgenden Parteien: BIG- Bündnis für Innovation und Gemeinschaft, FuG-Freiheit und Gerechtigkeit, VSP- Vier-Säulen-Partei, SMT- Schutz für Mensch und Tier, SWU- Soziale-Wirtschafts-Union, JfT-Jugend für Tierschutz.
Am Freitag war es dann endlich so weit, die Parteien wurden vorgestellt und unsere „Bundestagswahl“ stand an. Nach der Wahl würden wir wissen, ob sich die Wahlgeschenke gelohnt haben oder ob sich Wähler doch von Inhalten überzeugen lassen würden. Am nächsten Montag wurde gewählt, in der der 9a gewann die BIG-Partei und in der 9c die GDJ. Die Wahlbeteiligung lag bei 100%.
Spannend war zu sehen, wie unterschiedlich die Interessen der beiden Klassen waren. In der 9c gab es viele Parteien, die auf soziale Inhalte gesetzt haben, hingegen gab es in der 9a viele Parteien, die ihr Wahlprogramm auf Umwelt und Tierschutz ausgerichtet haben. Nach der offiziellen Wahl wurde intern in der Klasse nochmal gewählt, jede Klasse wählte die Parteien der eigenen Klasse. Dort verlief das Wahlergebnis in beiden Klassen auch nochmal ganz anders.
Auch den Schülern gefiel das Projekt, wie viele berichteten. Die Mitglieder der DSZ fanden es sehr schön, eigene Ideen zu entwickeln und sich vielfältig im Unterricht zu beschäftigen. Darüber hinaus konnte so die Klassengemeinschaft gestärkt werden. Die SWU-Politiker waren von der Idee, dass die andere Klasse mit am Projekt beteiligt war, ebenfalls begeistert.
Durch diese kreativen Praxisexkurse wird man sich den Auswirkungen des eigenen Handelns und der Wahlentscheidung im erwachsenen Alter schon in jungen Jahren stärker bewusst, so die Sozial-Gerechte-Partei. Die LGP berichtet ebenfalls was ihnen gefällt: „Man bekommt ein stärkeres Bewusstsein, welche Interessen man für Deutschland in der Politik hat und welche Parteien einen selbst interessieren können.“
Alles in allem war es ein sehr schönes Projekt, man hatte Abwechslung im Unterricht und konnte die eigenen politischen Interessen kennen lernen, außerdem fand es klassenübergreifend statt. Es wird klar, wie viel Arbeit in einem Wahlkampf steckt, auch wenn es nur in kleiner Form stattfand.
Lena Kleinschmidt-Michels (9c)