Im Rahmen einer vom Jugendrotkreuz initiierten Kampagne wird das Gymnasium Marianum als „Humanitäre Schule“ zertifiziert.
„Was bedeutet eigentlich „Humanität“ und was kennzeichnet eine humanitäre Schule?“, war eine der ersten Fragen der Schülerinnen und Schüler des Philosophiekurses der Jahrgangsstufe EF, als ihnen die vom Jugendrotkreuz initiierte Kampagne „Humanitäre Schule“ vorgestellt wurde.
Eine Antwort auf diese Frage erhielten die Jugendlichen im letzten Schulhalbjahr, als sie die verschiedenen Bausteine des Projekts organisierten und durchführten.
Die Kampagne zur Zertifizierung besteht zunächst aus der Ausbildung von SchülerInnen zu humanitären Scouts. Nachdem Estella Seidel und Lana Fust von Fachkräften des Jugendrotkreuzes in einem Wochenendseminar ausgebildet wurden, konnten sie im Anschluss in ihrer Funktion als humanitäre Scouts die Leitung und Durchführung des Planspiels „h.e.l.p“ übernehmen. Unterstützung erhielten sie organisatorisch und inhaltlich durch ihre Philosophielehrerin Christina Stickel-Arentz.
„h.e.l.p.“ steht in diesem Kontext für mehr als „Hilfe“: Das „Humanitäre Entwicklungs- und Lernprojekt“ simuliert in Form eines Planspiels einen kriegerischen Konflikt verschiedener Länder sowie eine Generalversammlung der Vereinten Nationen, in der es diesen Konflikt zu lösen gilt.
Während des Spiels versetzten sich die Schülerinnen und Schüler in die Situation von Delegierten und gestalteten ihre Rollen, um so den fiktiven kriegerischen Konflikt mithilfe komplexer diplomatischer Verhandlungen und Konferenzen zu lösen. Trotz, oder gerade wegen der schweren Verhandlungen, konnte das Interesse der Schülerinnen und Schüler für die Themen „Menschlichkeit“, „Diplomatie“ und „Humanität“ geweckt werden: „Das Spiel hat uns noch einmal gezeigt, wie wichtig es ist, sich für eine Welt einzusetzen, in der Menschen friedlich miteinander leben und Konflikte mit Diplomatie gelöst werden können; ein Thema, das uns gerade zur Zeit allen sehr bewusst wird“, berichtete ein Schüler.
Ein weiterer Baustein der Kampagne stellt die Organisation und Durchführung eines humanitären Projekts dar. Schnell war den Schülerinnen und Schülern klar, dass sie neben den vom Gymnasium Marianum bereits durchgeführten Aktionen wie dem Sponsorenlauf und der Friedenstaubenaktion, eine weitere Spendenaktion starten und ein Zeichen für den Frieden setzen möchten. Die Schülerinnen und Schüler verkauften an mehreren Tagen Waffeln im Foyer der Schule; der Erlös wurde der „Aktion Lichtblicke – Ukrainehilfe“ übergeben.
Im Rahmen der Kampagne „Humanitäre Schule“ wurden die Schülerinnen und Schüler in ihrem sozialen Engagement durch die Sensibilisierung für Themen wie Menschlichkeit, Humanität sowie aktuelle Fragestellungen und Probleme der Gegenwart gefördert. Gleichzeitig lernten und erfuhren sie, was Humanität eigentlich bedeutet und wodurch entsprechendes Handeln gekennzeichnet ist.
Christina Stickel-Arentz