Diesen Ausruf gab die 6a am Donnerstag, den 07.11.2024, gleich mehrere Male von sich. Als KulturScouts hatte sich die Klasse mit ihren Lehrerinnen Imke Laumann und Gesine Möbius auf den Weg ins Weserrenaissance-Museum Schloss Brake in Lemgo gemacht, um den Workshop „Bibergeil und Bisamapfel“ zu besuchen.

Während des einstündigen Rundgangs durch die Ausstellung wurde geschnuppert und geschnüffelt, die Nase gerümpft und tief eingeatmet und währenddessen viel über die Heilmittel und die Hygienestandards in der Renaissance gelernt. So erfuhren die SchülerInnen, dass man es damals mit der Sauberkeit nicht so genau genommen hat und die Leute manchmal ziemlich stanken. Um dies zu übertünchen, besprühte man sich nicht nur mit viel Parfüm, sondern trug auch Duftstoffe im sogenannten Bisamapfel um den Hals.

Wurde man krank, dann gab es eine Vielzahl an Heilkräutern, die herangezogen wurden. Einige Wirkstoffe finden sich auch in heutigen Medikamenten. Das sogenannte Bibergeil, ein moschusähnliches Duftsekret, das im Körper des Bibers gebildet wird, wurde häufig gegen Gicht, Krämpfe und Nervosität eingesetzt. Die darin enthaltene Salicylsäure findet sich noch heute in Medikamenten gegen Kopfschmerzen.

Nach dem Rundgang durch das Museum stellten die SchülerInnen im Labor ihr eigenes Lavendelparfüm her. Mit viel Engagement rückten sie dem Lavendel im Mörser mit dem Pistill zu Leibe. Das fertige Parfüm wurde in einen dekorativen Flakon abgefüllt, mit einem Etikett und Namen versehen und mit nach Hause genommen. Während der Anfertigung lernte die Gruppe nicht nur viel über die Wirkungsweise von Lavendel, sondern erfuhr auch, woher der Ausdruck „stinkreich“ kommt.

Mit neuen Erkenntnissen und Parfüm ausgestattet, ging es am Mittag zurück nach Warburg.

Fazit: Ein gelungener Vormittag in der Welt der schönen und nicht ganz so schönen Gerüche.

Imke Laumann