Die im Schulprogramm vorgesehene Exkursion der zehnten Klassen zur Vertiefung des Themas Nationalsozialismus ging dieses Jahr nicht wie sonst zur Wewelsburg, sondern ins nahe gelegene Kloster Dalheim, anlässlich der aktuellen Sonderausstellung
„Und vergib uns unsere Schuld? Kirchen und Klöster im Nationalsozialismus“.
Am Dienstag, dem 13. Mai fuhren die drei zehnten Klassen los, begleitet von ihren Klassenlehrern Anita Tröster (10a), Rafael Guerrero (10b) und Tobias Ackermann (10c), jeweils unterstützt von der Fachschaft Geschichte, namentlich Frederik Czech, Alexandra Dittmeier bzw. Direktor Frank Scholle.
Im LWL-Landesmuseum für Klosterkultur nahm dann jeweils die Hälfte der Gruppe in der vom Museum angebotenen altersgerechten zweistündigen Führung
„Widerstand zwecklos?“
teil. An Einzelschicksalen wurden die Schüler dort an die heikle Rolle der Kirchen im Spannungsfeld von Verstrickung und Widerstand herangeführt. Dabei ließen sie sich nicht nur durch die Ausstellung führen, die an Geschichts- und Religionsunterricht anknüpfte und doch viele überraschende, aus keinem Schulbuch bekannte Exponate bot. In Arbeitsphasen gingen sie auch selbsttätig an die Erkundung des Materials und ordneten mit Steckbriefen einzelne Vertreter der Kirchen in das breite Spektrum zwischen Kollaboration und Widerstand ein. In Auseinandersetzung mit der Verantwortung des Einzelnen vermied man angesichts vielfacher Zwänge und Dilemmata voreilige moralische Urteile, vielmehr stellte sich die Frage, wie man selbst sich in solcher Lage wohl verhalten hätte.
Die andere Hälfte nutzte jeweils die freie Zeit und das sonnige Wetter für ein Picknick im Gelände oder für eine kleine Wanderung entlang der Mauern und zur Waldhütte oberhalb des Klosters, wo man den herrlichen Ausblick auf die gesamte Anlage mit ihrer achthundertjährigen Geschichte genoss.
Frederik Czech